Frank Töppe | Katalog
Leseprobe zu
VIER BLÜTEN TRÄGT DER HIBISKUSZWEIG

Die Nacht verschließt des Tages Orte.
Ich harre still und schaue auf
Zu jenem hohen Stunden-Lauf,
Der mich berührt als eine Pforte.

Sie zu durchschreiten ist ein Eilen
Da hoch der Nordstern stille steht.
Die Stunde schweigt, eh sie vergeht,
Dem Schwarz verfällt, der Nacht, dem Weilen.

Es ist der Lauf, der bleibt im Warten.
Da mag ich tun wie ich es will:
Am Ende ist es hoch und still

Bis sanft der Morgen kommt zum Garten
Und mir die Träume nimmt und Last:
Ich bin der Nächte kurzer Gast.


DAS SCHWEIGEN der Nacht
Nistet als Geheimnis
Zwischen dunkel stehenden Bäumen.
Meiner Pfeife Rauch knistert darin, so
Weit spannt es sich
Unter der Höhe des Alls.
Dorthin kräuselt sich
Sanft steigend
Der Rauch.


PFINGSTROSEN
Welk
Lassen der
Blüten
Blätter
Fallen
In bittersüßen Duft.
Des Frühlings Neige ist des
Sommers
Beginn.




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