Jochen Berg |
Katalog
Exposé zu
TETRALOGIE
Die Tantaliden bzw. Atriden, ein hochgerühmtes argivische Heroengeschlecht,
galten schon dem antiken Athen als Beispiel all dessen, was des Menschen
Schicksal ist. Die großen Dramatiker der Polis stellten diese, ihre Zeitgenossen
an eigenem Beispiel dar, der Moira - in der griechischen Philosophie der Anteil
des Einzelmenschen am Gesamtschicksal, die Verflechtung von Geschichtsprozeß
und individueller Verantwortung, ein Panorama des MASSLOSEN, versuchten doch
die Atriden sich dem Schicksal wieder und wieder zu verweigern, versuchten sie
doch die ÜBERTRETUNG der Gesetze, versuchten sie doch, das Maß des Menschen aus
SICH=HERAUS zu bestimmen.
Jochen Berg, Zeitgenosse und Dramatiker, nimmt das menschliche Verlangen, das in
jenem argivischen Geschlecht offenbar ist und jenseits aller Übertretungen – so
die Lehre des Alten – doch wieder zum Schicksal führt, und stellt es aus uns /
für uns wieder her.
Er offeriert dem Leser so ein Panorama des MENSCH=SEIN, läßt ihn so das
HIER=SEIN erfahren, macht ihm die Notwendigkeit der Suche nach eigener
Identität einsichtig.
Die TETRALOGIE besteht aus 3 Tragödien (Niobe, Klytaimestra, Im Tauererland) und
einem Satyrspiel (Niobe am Sipylos). Sie wurde 1984 am ";Württembergischen
Staatstheater Stuttgart"; uraufgeführt.